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Magazin / Das ist gourmetfein / "Nein zu Mercosur"

"Nein zu Mercosur"

von gourmetfein Redakteur

02. März 2023

Gourmetfein PortraetSilviaZellinger 13 Nov 2020 final

Interview von Fritz Floimayr im REGAL - Das Branchenmagazin für Handel & Industrie; Ausgabe 02-2023

Mit einem persönlichen Brief an seine Kunden der Zellinger-Feinkostfilialen hat Fritz Floimayr, Gründer von Gourmetfein und Eigentümer der Traditionsmetzgerei Zellinger mit sieben Filialstandorten im oberösterreichischen Zentralraum, kürzlich für viel Aufsehen gesorgt. Wieso er kompromisslos auf Transparenz setzt, die EU-Landwirtschaftspolitik kritisch sieht und trotzdem nicht die Zuversicht verliert, weil viele Kunden bereit sind für Qualität auch zu bezahlen. Das große REGAL-Interview.

REGAL: Herr KR Floimayr, in einem Schreiben haben Sie Ihre Zellinger- Kunden über die gestiegenen Strompreise informiert und damit für viel Aufsehen gesorgt. Was hat Sie zu dem Schritt bewogen und wie waren die Rückmeldungen?
FRITZ FLOIMAYR: Vielen Menschen ist nicht bewusst, wie schwierig die Zeiten für regionale Nahversorger sind. Ob Bäcker oder Metzger, die explodierenden Stromkosten haben viele mittelständische Unternehmen vor große Herausforderungen gestellt. Mir war wichtig, dass wir unseren Kunden hier Einblick geben, damit sie auch wissen, was auf dem Spiel steht. Die großen Konzerne können es sich immer irgendwie richten, aber der Mittelstand ist auf die Loyalität der Konsumenten angewiesen. Die Reaktionen auf das Schreiben, nicht nur das mediale Echo in Oberösterreich, sondern auch die vielen persönlichen Rückmeldungen, haben mich darin bestärkt. Wir werden auch weiterhin offen und direkt mit den Menschen sprechen.

Apropos. Sie gelten als wortgewaltiger Verfechter der Herkunftskennzeichnung, sind Sie mit den jüngsten Fortschritten in dem Bereich zufrieden?
Es ist besser als nichts, wenn jetzt in der Gemeinschaftsverpflegung endlich erste Schritte umgesetzt werden. Ich möchte hier auch explizit das Engagement des neuen Landwirtschaftsministers Norbert Totschnig hervorheben, der das Tempo deutlich erhöht hat. Trotzdem reicht das noch lange nicht. Erst wenn auf jeder Packung im Supermarkt und auch in der Gastronomie entweder draufstehen muss, woher die Rohstoffe wirklich kommen, oder zumindest der Hinweis „Herkunft unbekannt“ bei Nichtdeklaration, erst dann können wir von einer echten Entscheidungsbasis für bewussten Konsum sprechen.

Braucht es noch mehr Bemühen?
Ich bin der Meinung, dass die Konsumenten das Recht haben, die Wahrheit zu erfahren. Bislang ist es bei Lebensmitteln ja eine Besonderheit, wenn mal die Herkunft offengelegt wird. Nur diejenigen, die nichts zu verbergen haben, schreiben es auf die Packung. Die Intransparenz beim Essen muss ein Ende finden.

Haben Sie das Gefühl, dass der Trend in diese Richtung geht?
Zumindest verlangen immer mehr Konsumenten danach. Ich glaube es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis das gesetzlich geregelt wird. Österreich sollte hier Vorreiter sein und nicht auf die Europäische Union warten. Wenn wir eines in den letzten Jahren gesehen haben, dann dass die EU-Landwirtschaftspolitik nicht dem österreichischen Vorbild folgt. Statt auf kleinteilige Strukturen und auf Nachhaltigkeit zu setzen, wird immer noch die Masse in den Vordergrund gestellt. Dabei ist das doch schon lange kein Erfolgsmodell mehr. Und jetzt wird wieder für das Mercosur-Abkommen massiv Stimmung gemacht, dabei wären die heimische Landwirtschaft und auch die regionalen Produzenten die absoluten Verlierer. Ich kann nur hoffen, dass die Politik da nicht wieder einknickt und bei ihrem Veto bleibt.

Was befürchten Sie bei Mercosur?
Bei diesem Abkommen geht’s im Grunde darum, dass billiges Soja- Kraftfutter aus dem Regenwald und billiges Fleisch aus Südamerika in Unmengen nach Europa geliefert werden können. In Brasilien werden die Produktionskapazitäten bereits hochgefahren, das sind Anlagen von unvorstellbarer Größe. Dabei sind wir gerade dabei uns von diesen globalen Abhängigkeiten zu befreien, auch weil sie eine Katastrophe für Klima und Umwelt sind. Bei Gourmetfein sind wir zum Beispiel schon lange aus dem Gentechnik-Soja aus Übersee ausgestiegen, eine überwältigende Mehrheit in der Bevölkerung lehnt diese Importe auch ab. Wieso sollte jetzt ausgerechnet das forciert werden? Das halte ich für den komplett falschen Weg. Wir müssen vielmehr die regionalen Wirtschaftskreisläufe stärken und das unterstützen, was nachhaltig die Ernährungssouveränität sichert. Das wäre auch die Aufgabe der Europäischen Union, nicht immer nur Politik für die multinationalen Konzerne. 

Aber können sich alle die teureren, regionalen Produkte leisten?
Wenn das Fleisch von einem mit Gensoja im Eiltempo hochgemästeten brasilianischen Rind in Österreich weniger kostet als das vom heimischen Weiderind, dann läuft doch grundsätzlich was falsch. Die Industrialisierung unseres Lebensmittelsystems sorgt nur auf den ersten Blick für geringere Kosten. Die Wahrheit ist doch, dass der wahre Preis nur ausgelagert wird, dass den wer anderer bezahlt. Schauen wir uns die dramatischen klimatischen Veränderungen an, all das ist von diesem globalen Irrweg beeinflusst. Was ich damit sagen möchte: Der Staat muss schon auch dafür sorgen, dass die nachhaltig und regional erzeugten Lebensmittel für alle Bürger leistbar sind. Genau dafür gibt’s die Milliarden-Subventionen, dafür gibt’s auch Zölle und Steuern. Ganz abgesehen davon, dass Qualität nicht immer teuer sein muss. Ein Schnitzel von Gourmetfein kostet den Wirten beim Einkauf nur maximal 20 Cent mehr. Keiner kann mir sagen, dass das nicht leistbar wäre.

Lässt sich in Zeiten von Daueraktionen und Extremrabatten mit Fleisch und Wurstwaren überhaupt noch Geld verdienen?
Natürlich! Es gibt ja noch genügend Kunden die bereit sind für Fleisch aus garantierter Herkunft auch ein bisschen mehr zu bezahlen. Das sind Menschen, die bewusst konsumieren und nicht nur die exzellente Beratung und Betreuung in unseren Zellinger- Filialen schätzen, sondern Fleisch auch mit gutem Gewissen essen möchten. Wir bekommen auch von unseren Partnern in den Supermärkten entsprechende Rückmeldungen, dass unsere Produkte gerne gekauft werden, weil das Thema Nachhaltigkeit laufend an Bedeutung gewinnt. Kein Palmöl, keine Gentechnik, kein Glyphosat, das alles sind überzeugende Verkaufsargumente. Und selbst in Krisenzeiten gibt es einfach Dinge, die Bestand haben, die den Menschen wichtig bleiben. Ich habe schon Verständnis für die Aktionen und Rabatte der Händler, aber wir fokussieren uns auf einen anderen Weg. Ich bin davon überzeugt, dass mit den richtigen Argumenten auch Menschen zu gewinnen sind, die vielleicht bislang zum billigsten Produkt gegriffen haben. Weil es einfach einen großen Unterschied macht, was man sich auf den Teller legt – für die eigene Gesundheit, aber auch für die Tiere, die Natur und die Bauern.

Wie geht’s Gourmetfein derzeit wirtschaftlich?
Wir sind recht stabil durch die Krise gekommen, auch weil wir viele gute Kunden haben, die verstärkt auf unsere Produkte setzen. Unser verstärktes Engagement in Deutschland trägt reichlich Früchte und damit konnte ein starkes Wachstum verzeichnet werden. Aktuell zählen weit über 2.000 Tankstellen- und LEH-Standorte, die dort bereits Leberkäse von Gourmetfein verkaufen, zu unseren Abnehmern. Für das Geschäftsjahr 2022/23 erwarten wir einen Umsatz von rund 45 Millionen Euro und haben uns für das kommende Jahr das Ziel gesetzt, die 50-Millionen-Euro- Grenze zu knacken. Dank unserer Unabhängigkeit als Unternehmen in Familienhand, können wir auch in Ruhe durch herausfordernde Zeiten navigieren.

Vielen Dank für das Interview.

 

Quelle: Regal - Das Branchenmagazin für Handel & Industrie; Interview: Chefredakteur Mag. Herbert Schneeweiß

 

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