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Magazin / Das ist gourmetfein / Über globale Lieferketten, süßes Nichtstun und Stillstand

Über globale Lieferketten, süßes Nichtstun und Stillstand

von

03. März 2025

Foto Interview Magazin 4

Uber globale Lieferketten, süßes Nichtstun und Stillstand

Interview von Fritz Floimayr im REGAL Branchenmagazin; Ausgabe 01-2025

Gourmetfein gilt dank seiner ausgeklügelten Wertschöpfungskette als eines der führenden Unternehmen in der Fleischverarbeitung. Dennoch: Die Aussichten für die Branche sind insgesamt trübe. Die wirtschaftliche Stimmung sind von Unsicherheiten geprägt. Eigentümer KR Fritz Floimayr mit einer Einschätzung.

REGAL: Herr Floimayr, Sie sind dafür bekannt, stets eine positive Haltung zu zeigen und auch kritische Themen nicht zu scheuen. Was lässt Sie dennoch optimistisch in die Zukunft blicken?
Floimayr: Ich versuche vor allem einen realistischen Blick auf die Dinge zu haben. In den letzten Jahrzehnten wurden Globalisierung und Freihandel vorangetrieben, das hat temporär für wachsenden Wohlstand gesorgt, rächt sich aber jetzt. Die europäische Wirtschaft ist vielfach abhängig von globalen Lieferketten und droht in Handelskriegen zerrieben zu werden. Dazu kommen Flüchtlingsströme, die wir scheinbar weder wirtschaftlich noch gesellschaft­lich bewältigen können. Und dann sind da noch die haus­gemachten Probleme: Bildungsverlust auf der einen Seite, Motivationsverlust auf der anderen. Es gibt viele Menschen im Land, die arbeiten gehen könnten, aber es einfach nicht wollen. Der Kontrast zu anderen Nationen, in Ost­europa wie in Asien, in denen durch Bildung und Fleiß große Fortschritte erzielt werden, wird immer deutlicher.

Das klingt nach einer eher pessimistischen Einschät­zung. Steht es wirklich so schlecht um unser Land?
Es braucht jetzt eine nüchterne und ehrliche Bestands­aufnahme: Es gibt hunderttausende Stellen im Land, die über Monate hinweg unbesetzt bleiben - und gleichzeitig hunderttausende Menschen, die keine Arbeit finden. Die Wahrheit ist, dass manche einfach kein Interesse daran ha­ben, einer Beschäftigung nachzugehen, weil es inzwischen bequemer und lukrativer ist, sich von der Gemeinschaft erhalten zu lassen.

Wie sehen die Lösungsmöglichkeiten Ihrer Meinung nach aus?
Die Politik ist für die Rahmenbedingungen verantwort­lich, sie könnte und sie müsste für Anreize sorgen. Wer sich aus eigenem Antrieb etwas aufbauen möchte, der wird hingegen regelrecht bestraft. So geht auch die Freude am klein- und mittelständischen Unternehmertum verloren und das ist eindeutig ein Versagen der Politik.

Wie gehen Sie als Unternehmer mit den Herausforderun­gen des Arbeitskräftemangels um?
Bei uns gibt es eine hohe Bindung zwischen Unternehmen und Beschäftigten, das ist am Land und im Mittelstand generell stärker ausgeprägt als in der Stadt und in ano­nymen Großbetrieben. Das liegt auch an der Einstel­lung zur Arbeit, die Men­schen sind dankbar für die Möglichkeit sich beruflich entfalten und beweisen zu können, die wollen nicht in der Hängematte liegen. Wir Unternehmer wiederum fühlen uns verantwortlich für jene Leute bei uns, die sich anstrengen, da gibt's ein wechselseitiges Vertrauen und Versprechen, von dem beide Seiten profitieren. Ich fürchte aber, es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Einstellung auch auf dem Land verloren geht.

Was kann Ihrer Meinung nach getan werden, um diesem Trend entgegenzuwirken?
Besinnen wir uns doch wieder auf die Werte, die dieses Land groß gemacht haben: Disziplin, Leistung und ein gewisser Stolz, etwas zu erreichen. Das gilt für die Schule, aber auch für die Arbeit. Wohlstand ist nur durch gute Bil­dung und harte Arbeit erreichbar. Heute wird das „Nichts­tun" geradezu als Errungenschaft gefeiert und Staatshilfen werden im großen Stil vergeben, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Das ist genauso fatal, wie wenn wir glauben, dass der Strom aus der Steckdose kommt und umsonst ist. Erst wenn wir wieder verstehen, dass wir nur durch Anstrengung und Wissen vorankommen, wird es auch wieder für die Wirtschaft aufwärts gehen. Aktuell sehe ich, insbesondere im Wettbewerb mit den asiatischen Märkten, harte Jahre vor uns, bis wir auch nur annähernd wieder konkurrenzfähig sind.

Und was können wir tun, um Unternehmen, die Öster­reich teilweise oder vollständig verlassen haben, wieder zurückzuholen?
Ich möchte da mit einem falschen Bild aufräumen: Die meisten Unternehmen wandern ins Ausland ab, nicht weil sie es möchten, sondern weil sie es müssen. Sie haben nur die Wahl einen anderen Standort zu finden, oder zu schlie­ßen. Weil die Produktionskosten zu hoch sind, weil wir viel zu viele bürokratischen Auflagen haben und weil sie deswegen am Weltmarkt nicht mehr konkurrenzfähig sind. Wollen wir ihre Abwanderung stoppen oder sie gar zur Rückkehr motivieren, dann muss sich das ändern. Ich bin davon überzeugt, dass die Abwanderung umkehrbar ist.

 

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Sie kritisieren auch immer wieder die Macht der großen Konzerne?
Das ist die andere Seite der Medaille: Die Gier, die manche an den Tag legen. Ich habe grundsätzlich nichts gegen Konzerne, aber wenn ihre Gier den Interessen der breiten Bevölkerung zuwiderläuft, dann muss der Staat eingreifen. Wir brauchen eine Regulierung, die den freien Markt in die richtigen Bahnen lenkt. Ich plädiere für eine Form des Ordoliberalismus, der den Staat als Garant für faire Rah­menbedingungen sieht - im Gegensatz zum ungebremsten Neoliberalismus.

Was ist Ihrer Meinung nach ein weiteres Versäumnis der EU-Politik?
Wie einleitend angesprochen, haben wir uns in Europa in eine fatale Abhängigkeit von globalen Lieferketten be­geben, das geht sogar bis hin zu lebenswichtigen Gütern wie Medikamenten. Warum haben wir nicht schon früher Zölle und andere Importhemmnisse eingeführt, um unse­re eigenen Produktionskapazitäten zu stärken und uns unabhängiger von Importen zu machen? In Krisenzeiten zeigt sich, wie wichtig es ist, nicht von anderen Ländern abhängig zu sein, die uns Ressourcen verweigern könnten. Zudem fühlen sich kleinere und mittlere Unternehmen
in der EU oft übersehen. Der Bürokratismus, die Vielzahl an Gesetzen und Verordnungen schaden ihnen - und es ist wenig verwunderlich, dass kleinere Betriebe aufgeben, während große Unternehmen nicht nur überhandnehmen, sondern auch noch mit Förderungen überhäuft werden.

Abschließende Frage: Glauben Sie, dass die nächste Regierung die drängenden Herausforderungen anpackt und die richtigen Weichen für das Wohl des Landes stellt?
Ich bin skeptisch-optimistisch, wenn man das so ausdrü­cken kann. Ich hoffe, dass die entscheidenden Personen jetzt den Ernst der Lage erkannt haben und ein Programm vorlegen, mit dem die Wirtschaft gestärkt und die Men­schen zur Leistung motiviert werden. An den Taten sollten wir sie messen, nicht an ihren Versprechen. Es muss aber auch Konsequenzen haben, wenn sie erneut dabei ver­sagen, die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen. Wir können uns weiteren Stillstand nicht länger leisten.

Vielen Dank für das Gespräch. 

 

QUELLE: REGAL Verlagsgesellschaft m.b.H., INTERVIEW: HERBERT SCHNEEWElß 

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